Wie lange existiert die Maßeinheit Inch schon?
Die Maßeinheit Inch ist schon sehr alt. Sie wurde bereits um die Wende vom sechsten zum siebten Jahrhundert unserer Zeit gebraucht. Der damals regierende König Æthelberht von Kent – übrigens der erste christliche König in Angelsachsen – erließ eine Reihe von Gesetzen, die das Zusammenleben der Menschen und die Rolle der sich gerade erst in Angelsachsen etablierenden Kirche regelten.
Ein wichtiger Bestandteil des Gesetzbuches war die Festlegung von Strafmaßen in Abhängigkeit von der Schwere des Vergehens und vom Personenstand des Geschädigten. In diesem Zusammenhang taucht die Maßangabe Inch für die Beschreibung der Tiefe der von anderen Menschen zugefügten Wunden auf. Je tiefer die Wunde, also je mehr Inch sie betrug, desto höher war die Strafe.
Genauer definiert wurde das Maß Inch allerdings erst mehrere Jahrhunderte später. Ab dem elften Jahrhundert wurde es üblich, als Grundeinheit für verschiedene Maße das Gerstenkorn zu nutzen, und König Edward II legte im Jahr 1324 per Statut die Länge eines Inch wie folgt fest: „Drei Gerstenkörner, rund und getrocknet, längs aneinander gelegt.“