Wir wissen, dass Audits keine hundertprozentige Garantie geben können, dass unsere Anforderungen an gute und sichere Arbeitsbedingungen zu jedem Zeitpunkt eingehalten werden. Wir wissen aber auch, dass sie ein wesentlicher Baustein sind, unsere Anforderungen zu formulieren und zu erläutern, und die Basis, den Dialog zu suchen und Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Die Vor-Ort-Audits fördern bei allen Lieferanten weltweit einheitliche Standards und erleichtern Beschäftigten den Zugang zu unabhängigen Organisationen. Deshalb sind regelmäßige Überprüfungen der Fabriken unserer Lieferanten – neben Weiterentwicklung und Trainings – eine wichtige Säule unseres Sozialprogramms.
Sozialaudits. Als Mitglied der Otto Group setzen wir das konzernweite Sozialprogramm um. Ziel des Sozialprogramms ist es, die Arbeitsbedingungen vor Ort offenzulegen und langfristig zu verbessern. Konkret heißt das: Produktionsstätten in Risikoländern (gemäß amfori BSCI) müssen ein gültiges Sozialaudit vorweisen, um für uns produzieren zu können.
Dabei akzeptieren wir SA8000-Zertifikate, amfori BSCI-Audits mit dem Ergebnis A-C oder das Assessment der Otto Group. Alle Audits werden durch unabhängige Prüfgesellschaften vor Ort durchgeführt. Rund 80% unserer Audits erfolgen nach dem amfori BSCI-Standard, der standardmäßig „semi-announced“ Audits ohne Ankündigung des genauen Auditdatums vorsieht.
Durch Zugangsbeschränkungen während der Pandemie 2020 konnten wir unser Ziel 100% Integration in das Sozialprogramm nicht erreichen. Bei Auslaufen der Auditgültigkeit war es nicht in allen Fällen möglich, ein neues Vor-Ort-Audit anzustoßen. 2020 konnten 92% unserer Lieferanten für all ihre Fabriken zum Zeitpunkt der letzten Produktion ein gültiges Audit vorweisen.
Sozialstandards in der Vorkette. Gemeinsam mit ausgewählten strategischen Lieferanten testen wir in diesem Jahr im Rahmen eines Pilotprojektes unterschiedliche Tools, um – analog zu unserem bestehenden Sozialprogramm – auch in der Vorkette unserer Lieferanten die Arbeitsbedingungen zu ermitteln und stetig verbessern zu können. Im Zuge dieses Piloten sollen die Erfahrungen, Sichtweisen und Empfehlungen unserer Lieferanten in unseren zukünftigen Ansatz einfließen. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse werden wir ab dem Jahr 2022 mit dem Roll-Out dieses neuen Ansatzes auf die relevanten Partner unserer strategischen Lieferanten beginnen.
Zusammenarbeit in der Branche. Vielen Herausforderungen können wir im Schulterschluss mit anderen Unternehmen wirkungsvoller begegnen. Das gilt innerhalb der Otto Gruppe, die deshalb auf ein einheitliches Sozialprogramm setzt, genauso wie mit anderen Branchenpartnern. An branchenweiten Lösungen arbeiten wir als Otto Gruppe im Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh, der amfori BSCI, in der Sustainable Apparal Coalition (SAC) sowie dem Textilbündnis.